Das Themenjahr «Natur braucht Stadt − Mehr Biodiversität in Bern» wird als herausragendes Projekt für Biodiversität im Siedlungsraum mit 100'000 Franken ausgezeichnet. Mit einem ausserordentlichen Engagement und originellen Massnahmen-Mix ist es gelungen, verschiedenste Akteure über gesellschaftliche Grenzen hinweg zu motivieren und die Naturvielfalt in der Stadt nachhaltig zu erhöhen.
Preisverleihung Binding Preis für Biodiversität in Bern
Im Rahmen eines feierlich begangenen Festakts ist der Stadt Bern am Montag, 12. September 2022 der Binding Preis für Biodiversität in Bern verliehen worden. Das Themenjahr «Natur braucht Stadt − Mehr Biodiversität in Bern» von Stadtgrün Bern wurde als herausragendes Projekt für Biodiversität im Siedlungsraum mit 100’000 Franken ausgezeichnet.
Neben Dr. Ueli Vischer, Präsident Sophie und Karl Binding Stiftung, Christoph Ammann, Regierungsrat Kanton Bern, Marieke Kruit, Direktorin Tiefbau Stadt Bern hatten zahlreiche Gäste aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft der Preisverleihung ihre Aufwartung gemacht. An einer ebenfalls in der Berner Elfenau von der Binding Stiftung organisierten Fachveranstaltung diskutierten u.a. Susanne Baumann als Partnerin der Tend AG, Jurymitglied Dr. Manuela Di Giulio, Prof. Dr. Ingo Kowarik vom Institut für Ökologie TU Berlin, Markus Meier, Direktor Hauseigentümerverband HEV Schweiz sowie Tobias Meyer, Zentralvorstand JardinSuisse und Stiftungsrat Natur & Wirtschaft zum Thema «Urbanität und Natur – ein Widerspruch?»
Beteiligt haben sich neben mehreren städtischen Stellen u.a. das Naturhistorische Museum, der Tierpark Bern, der Botanische Garten, verschiedenste Organisationen, aber auch viele private Balkongärtnerinnen und Gartenbesitzer. Die Massnahmen umfassten ökologische Aufwertungen im öffentlichen Raum und auf privaten Flächen sowie über 50 Veranstaltungen wie Führungen, Ausstellungen, Konzerte.
Vom Wissen zum Handeln für Private
Sieben Stadtspaziergänge mit 80 Infotafeln, verbunden mit einem interaktiven Stadtplan und ergänzt durch künstlerische Interventionen, zeigten auf, wie wertvolle Stadtnatur aussieht. Die Aktionen «BiodiversitätsGarten» und «BiodiversitätsBalkon» animierten Private, ihre Gärten und Balkone umzugestalten. Mit «KlimaBalkon» wurde aufgezeigt, wie Biodiversität, Verbesserung des lokalen Klimas und Lebensqualität zusammenhängen. Ein Praxishandbuch lieferte das nötige Hintergrundwissen. «Wir freuen uns, mit ‘Natur braucht Stadt’ ein Projekt aus-zeichnen zu können, dem mit einem systemischen und integralen Ansatz gelungen ist, eine breite Bevölkerung zu erreichen», sagt Peter Lehmann, Vizepräsident der Jury des Preises.
Entsiegelung und ökologische Aufwertungen auf städtischen Flächen
Ein wichtiges Teilprojekt waren auch die Aufwertungen im öffentlichen Raum. In Bern West wurden verschiedene Asphaltflächen aufgebrochen und mit einheimischer Flora bepflanzt. Weiter wurden u.a. Amphibienteiche gebaut, Rasen zu Wiesen aufgewertet, Wildhecken gepflanzt, Säume stehen gelassen und Stein- und Asthaufen in Parkanlagen und auf Grünstreifen entlang von Strassen angelegt.
Nachhaltige Wirkung
«Natur braucht Stadt» war integraler und inspirierender Teil des übergeordneten Biodiversi-tätskonzepts der Stadt Bern und brachte viele Akteure in Kontakt mit Ideen und Partnern. Das Projekt wird deshalb über das Themenjahr 2021 hinaus nachhaltig wirken. Das zum Themenjahr herausgegebene «Berner Praxishandbuch Biodiversität» gilt jetzt schon als Standardwerk mit einer Ausstrahlung weit über Bern hinaus.
Zu den Projekteingaben «Binding Preis für Biodiversität»
Videodokumentation Siegerprojekt 2022: «Natur braucht Stadt» (Stadtgrün Bern)