Biodiversitätsförderungen im Rahmen einer solidarischen Landwirtschaft

1'000 m²
Projektbeschrieb

Die SWO Basel ist 2021 eine Kooperation mit dem Verein Plankton eingegangen, um gemeinsam der Frage nachzugehen, welches Potential in der Verknüpfung von Landwirtschaft und Biodiversität im städtischen Raum steckt. Der Verein Plankton lanciert das erste Gemüse-Abo in der Region Basel, das mitten in der Stadt wächst. Das Gemüse wird auf unterschiedlichen Flächen angebaut, wie zum Beispiel in Hinterhöfen von Wohngenossenschaften, privaten Vorgärten, auf Landwirtschaftsland, Rasenflächen von Altersheimen oder Dachflächen. Anhand regenerativer Prinzipien soll eine bunte Auswahl an Gemüse und Kräutern kultiviert werden. Die SWO ergänzt das Vorhaben mit dem Teilprojekt Biodiversität. Das Ziel des Teilprojekts besteht darin, praktisch und erlebbar aufzuzeigen, dass Biodiversität und Landwirtschaft sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig begünstigen. Damit schaffen wir neue Referenzwerte für eine landwirtschaftliche Praxis, die die Biodiversitätsförderung selbstverständlich integriert. Der Fokus unserer Kooperation liegt dabei auf der Erhaltung und Förderung der einheimischen Flora und Fauna sowie der vielfältigen Lebensräume im urbanen Raum.

Im Herbst 2022 konnte eine erste Umsetzung auf einer Anbaufläche von plankton geplant und umgesetzt werden. Die Fläche befindet sich auf dem Bauernhof Bäumlihof im Gebiet der Langen Erle und bietet durch diese Lage ein für die Region außergewöhnlich hohes Potential für eine Steigerung der Biodiversität.

Im Randbereich des Anbaus wurden einzelne Flächen mit einer Gesamtgröße von rund 1000 m2 für die Biodiversität reserviert. Das Ziel war, anhand dieser Fläche exemplarisch die Verknüpfung von Gemüseanbau und Biodiversitätsförderung im Rahmen einer solidarischen Landwirtschaft anzugehen, um die Erkenntnisse auf weitere Flächen zu übertragen. Die ökologischen Aufwertungen in den Randbereichen wurden mit dem trinationalen BirdLife-Programm «Steinkauz und Obstwiesen» koordiniert und die Maßnahmen passend zu deren Ziele formuliert. Von den ökologischen Maßnahmen profitiert aber nicht allein der Steinkauz, sondern zahlreiche andere gefährdete Vogelarten, Kleintiere, Amphibien und Reptilien. Die Kleintierunterschlüpfe wurden als Strukturaufwertung innerhalb der Wildhecke und Saum Abschnitte platziert. Diese Bauten stellen einen Ersatz für die ehemals in unserer Kulturlandschaft überall natürlich vorhandenen Unterschlüpfe dar.

Folgende Aufwertungsmaßnahmen wurden zur Förderung der einheimischen Flora und Fauna umgesetzt: 

  • Heckengruppen artenreiche Blumenwiese als Nahrungsquelle für Insekten 
  • Trockensteinmauer in Form einer Kräuterspirale (Lebensraum für Reptilien und Amphibien wie die Mauereidechse oder der Glögglifrosch) 
  • Stileiche als zukünftiger Biotopbaum 
  • Totholzbeige als Winterquartier für den Steinkauz und die Fledermaus 
  • Totholzhaufen als Lebensraum für Kleintiere, Vögel und Insekten

 

Bilder Credits: Tim Wettstein

Massnahmen

Totholzstrukturen
Projektbilder