Blumenwiesen sind Hotspots der Biodiversität: Sie bieten Lebensraum für einen Drittel aller Blütenpflanzen und bis zu 3000 Tierarten. Naturschonendes Mähen schützt sie.
In den Bergen begeistert im Sommer nicht allein das Panorama, sondern auch das, was vor einem blüht: farbige, summende Blumenwiesen! Derartige Vielfalt findet sich im Flachland kaum noch, denn dort sind im letzten Jahrhundert bis zu 90 Prozent der biodiversen Wiesen und Weiden verschwunden. Die noch bestehenden artenreichen Wiesen – oder neu angelegte – müssen deshalb dringend geschützt und aufgewertet werden. Ziel ist, dass sich Pflanzen ausreichend vermehren, Insekten genug Nahrung finden und Kleintiere sich verstecken können.
Einen wichtigen Beitrag auf dem Weg dazu leistet das biodiverse Mähen. Der richtige Mäh-Rhythmus fördert das Gedeihen der biodiversen Wiese und stärkt das Pflanzenwachstum. Zu häufiges Mähen kann den Tod für Insekten und Kleintiere bedeuten; bleibt eine Wiese aber zu lang ungemäht, nehmen schnell wachsende Pflanzen überhand und vertreiben kleine oder langsamer wachsende.
Biodivers zu mähen, ist nicht schwer – man muss einfach folgende Regeln beachten:
- Nicht zu oft mähen: ein- bis zweimal im Jahr reicht.
- Nicht zu früh im Jahr mähen: wenn möglich erst dann, wenn Blumen verblüht sind, sie also Zeit hatten, Samen zu bilden und sich fortzupflanzen.
- Gestaffelt mähen: erst die eine, einen Monat später die zweite Hälfte der Wiese mähen.
- Möglichst am frühen Morgen oder späten Nachmittag mähen – dann befinden sich weniger Insekten auf der Wiese.
- Mähgut liegen lassen, damit Pflanzen versamen und sich verbreiten können.
- Ungemähte Streifen stehen lassen: Altgrasstreifen bieten Kleintieren und Insekten wertvollen Unterschlupf.
- Sense statt Rasen- oder Fadenmäher nutzen: So werden weniger Insekten zerhackt, das Gras bleibt zum Versamen liegen.