Igelzentrum Zürich
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Igelfütterung

Dokumentation Igel-Fütterung

Igel füttern?
Nur im Notfall

Publiziert von Admin am

Als Wildtiere benötigen Igel keine menschliche Unterstützung. Doch weil es für sie immer schwieriger wird Nahrung und Unterschlupf zu finden, sind sie in machen Situationen auf Hilfe angewiesen.

Der Igel ist eines der ältesten Säugetiere, die auf unserem Planeten leben. Das verdankt er auch seinen Überlebensstrategien, zu denen etwa der Winterschlaf zählt. Dabei wird die Körpertemperatur abgesenkt, Atem- und Pulsfrequenz sowie alle Stoffwechselaktivitäten verlangsamen sich. Das spart viel Energie. Ein wenig Energie braucht der Igel aber trotzdem. Sie stammt von Fettdepots, die er sich in der warmen Jahreszeit angefressen hat; während des Winterschlafs nimmt er keine Nahrung zu sich. Damit er den Winter übersteht, benötigt der Igel zudem ein geschütztes und gut temperaturisoliertes Nest.

Den Igel wiegen
Wird es im Herbst kühler, nimmt das Nahrungsangebot an Insekten, Würmern oder anderen Kleinlebewesen immer weiter ab. Unter Umständen sind dann aber immer noch einige Jungigel  unterwegs, um sich die restlichen Fettreserven anzufressen. Ob sie eine Chance haben, den Winter zu überstehen, lässt sich herausfinden, indem man sie wiegt. Findet man am Tag einen Jungigel, kann man ihn mit Handschuhen vorsichtig auf den Rücken drehen. Er rollt sich dann ein, verhält sich still und kann gut gewogen werden. Ist der Igel schwer genug – 500 bis 600 Gramm sind das Mindestgewicht –, kann er wieder zurückgesetzt werden. Bringt er aber weniger auf die Waage, kann er zugefüttert werden. Die Zufütterung sollte nur über einen kurzen Zeitraum erfolgen und nur so lang, bis das nötige Gewicht erreicht ist. Als Nahrung eignen sich Katzenfutter.
 
Schlafen lassen!
Der Winterschlaf ist Teil des natürlichen Zyklus des Igels. Wird ein Tier über den Spätherbst hinaus oder gar während des Winters gefüttert, kann es nicht so leben, wie es seiner Art entspricht. Deshalb sollten Igel nur in Ausnahmefällen und nur während eines kurzen Zeitraums zugefüttert werden. Als Beitrag zur Biodiversität – und zur Unterstützung eines faszinierenden Tiers, das auch im urbanen Umfeld überleben soll.