Pflanze deinen Quadratmeter Biodiversität
mit einheimischen Wildblumen und Kräutern:


Aussaat und Pflege


Wildstauden

Neben der Wildstaude kann rundherum eine Samenmischung eingesät werden. Auch heimische Küchenkräuter eignen sich gut nebenan wie z.B. Arznei-Feld-Thymian (Thymus pulegioides).
 

Weitere Unterstützungsmassnahmen:
Die Mehrheit der rund 600 Wildbienenarten der Schweiz sind Bodenbrüter. Wer Wildbienen fördern will, legt einen Blumenkasten mit feinem Sand oder Lehm an und bietet so Nistmaterial und Unterschlupf für Solitärinsekten. Von Wildbienen gerne angenommen werden auch Niströhren aus Karton von 10 oder 14 cm Länge und einem Innendurchmesser von 4, 6 oder 8 mm.

Im Sommer ist es auch für Vögel und Insekten ein Problem Wasser zu finden, vor allem in der Stadt. Eine kleine Vogeltränke oder ein Miniteich bringen eine willkommene Abkühlung. Wasserstellen, Kletterpflanzen und Kleintöpfe mit Sand schaffen zusätzlichen Lebensraum. Zwiebelpflanzen, Tomaten machen aus dem Balkon einen Miniatur-Nutzgarten.

 

Inspirationen
für mehr Biodiversität
meise

 

 

 

 

Mein lebendiger Balkon

Ein funktionierendes Ökosystem im Siedlungsgebiet ist unerlässlich für die Gesundheit der Bevölkerung, denn eine intakte, biodiverse Natur reguliert das Mikroklima, reinigt die Luft und dient der Erholung. In welchem Zustand befindet sich die Biodiversität in unseren Städten, was bringt mein Quadratmeter biodiverse Fläche und was muss ich bei der Bepflanzung beachten? 

 

Die Verstädterung der Schweiz bringt die biologische Vielfalt stark unter Druck. Zum einen, weil sich das Siedlungsgebiet ständig vergrössert und dabei naturnahe Lebensräume zerstört oder in kleine Fragmente zerschnitten werden; jede Sekunde wird ein Quadratmeter Boden verbaut. Gemäss Arealstatistik des Bundesamts für Statistik verläuft die Siedlungsentwicklung vor allem auf Kosten des Ackerlands, der Naturwiesen und Obstgärten. Heute erstreckt sich das Siedlungsgebiet über 7,5 Prozent der gesamten Landesfläche. Fast zwei Drittel der Böden im Siedlungsgebiet sind versiegelt und haben keine ökologische Bodenfunktion mehr.

Fachleute beurteilen die ökologische Qualität der Grünflächen in den städtischen Gebieten der Schweiz heute als ungenügend. Sie verlangen, dass Naturgebiete und andere unversiegelte Flächen regelmässig verteilt sind und ökologisch gestaltet werden. Damit die Biodiversität erhalten bleibt, wird als Richtgrösse ein Anteil von 18 Prozent Grünfläche im Siedlungsgebiet empfohlen. Pro Hektar braucht es Schätzungen zufolge 13 Einzelbäume oder andere Gehölze, 8 kleine Ruderalflächen und 10 weitere unversiegelte Kleinflächen – ein buntes Mosaik wertvoller Lebensräume! Es besteht dringender Handlungsbedarf, und bei allen Planungen und Bauten im Siedlungsraum müssen künftig die Ansprüche einer vielfältigen Flora und Fauna berücksichtigt werden.

Jeder Quadratmeter zählt
Zwar sind die Bedingungen im Siedlungsraum und in der Stadt nicht optimal, doch ein Quadratmeter Biodiversität auf einem Balkon oder im Garten haben einen grossen Nutzen: Bereits ein Quadratmeter bildet einen wichtigen Trittstein hin zu anderen biodiversen Kleinflächen und trägt so zu einem vernetzten System bei - Wildbienen z.B. haben einen Aktionsradius von rund 150 Metern. Zusätzlich trägt der bunte Quadratmeter in Quartieren zum besseren Wohnklima bei.