Das Naturnetz Pfannenstil sorgt in zwölf Zürcher Gemeinden für ökologische Vernetzung. Hunderte kleinere und grössere Projekte im Bereich Natur und Biodiversität sorgen dafür, dass der Paradigmenwechsel vom «Restflächennaturschutz» zur grossräumigen Planung und Vernetzung von Naturflächen gelingt – in einer der am dichtesten besiedelten Regionen der Schweiz.
Das Naturnetz Pfannenstil (NNP) ist eine Fachkommission der Zürcher Planungsgruppe Pfannenstil (ZPP), welcher die 12 Gemeinden Egg, Erlenbach, Herrliberg, Hombrechtikon, Küsnacht, Männedorf, Meilen, Oetwil am See, Stäfa, Uetikon am See, Zollikon und Zumikon mit einer Gesamtfläche von rund 100 km2 angehören. 1998 wurde das Naturnetz lanciert mit dem Ziel, das Naturschutzgesamtkonzept des Kantons Zürich und die ökologische Vernetzung gemäss dem Regionalen Richtplan in den zwölf Verbandsgemeinden umzusetzen.
Das Naturnetz plant und realisiert Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern, wie Bauern, Förstern, Gemeinden, Naturschutzvereinen und Privatpersonen mit einem Budget von rund CHF 900'000 pro Jahr. Konkret handelt es sich dabei beispielsweise um Massnahmen wie den Bau neuer Weiher, Renaturierung von Feuchtwiesen und Mooren, Bau von Trockensteinmauern und Ansaaten von Magerwiesenmischungen. In den letzten 20 Jahren hat das Naturnetz rund 400 Projekte realisiert.
Seit 2012 engagiert sich das Naturnetz auch im Siedlungsgebiet. Durch die hohe Bautätigkeit, die Verdichtung, Versiegelung und die intensive Nutzung steigt der Druck auf den Siedlungsraum und die Landschaft stetig. Ein naturnahes Siedlungsgebiet bietet Lebensraum für einheimische Wildtiere, welche für das gesamte Ökosystem wichtig sind. Im Siedlungsgebiet sind viele Akteure tätig und das Naturnetz sensibilisiert sie mit spezifischen Massnahmen wie Kursen für Fachleute wie Gärtner und Strassenmeister, Exkursionen und Beratungen für Privatpersonen und die Ausarbeitung eines Werkzeugkastens für die Gemeindeverwaltungen. 2021 haben alle 12 Gemeindepräsidenten das Regionale Leitbild Siedlungsökologie unterzeichnet, in dem die Gemeinden sich verpflichten alle gemeindeeigenen Grünflächen, deren Nutzung es zulässt, ökologisch umzugestalten und zu pflegen.
Grundsätze Naturnetz Pfannenstil
- Die Zusammenarbeit mit Eigentümern und Bewirtschaftern basiert auf Freiwilligkeit.
- Sämtliche Naturnetzprojekte werden über Verträge zwischen den Bewirtschaftern und der Standortgemeinde langfristig gesichert.
- Es werden keine Massnahmen umgesetzt, bevor nicht die Pflege gesichert ist.
- Den Bewirtschaftern der Flächen werden der Ertragsausfall und zusätzliche Pflegeaufwendungen in Form von jährlichen Beiträgen durch die Standortgemeinde entschädigt.
- Die Bewirtschaftungsbeiträge sind über standardisierte Verträge und für alle Gemeinden gültige Beitragsweisungen geregelt.